Über mich
Herzlich willkommen!
Ich bin Christine Koopmann und arbeite als freiberufliche Übersetzerin aus dem Niederländischen ins Deutsche. Die Buchmärkte beider Sprachräume habe ich stets im Blick und kann gezielt Brücken zwischen niederländisch- und deutschsprachigen Verlagen, Autor*innen und Literaturprojekten schlagen.
Mein Masterstudium der Interdisziplinären Niederlandistik mit dem Schwerpunkt Literaturübersetzung in Münster sowie zahlreiche Workshops bei renommierten Übersetzer*innen haben mich optimal auf das (literarische) Übersetzen vorbereitet. Seit 2024 bin ich Mitglied im Verband deutschsprachiger Übersetzer/innen literarischer und wissenschaftlicher Werke e.V. (VdÜ).
Ich freue mich sehr, von Ihnen zu hören!
Übersetzungen
Projektvorschläge
Sandra Sanctorum muss nach dem abrupten Ende ihrer Beziehung jemand anders werden, um weiterleben zu können.
Unter diesem Link finden Sie meine deutsche Übersetzungsprobe. Für die Veröffentlichung kann ein Translation Grant von Flanders Literature beantragt werden, der bis zu 70 % der Übersetzungskosten abdeckt.
Bei Interesse an einem ausführlichen Gutachten oder weiteren Informationen, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf!
Kurze inhaltliche Zusammenfassung:
Als Ehefrau des narzisstischen Erfolgsautors Georg Sanctorum stellt Sandra ihr Leben ganz in seinen Schatten. Sie ist seine Managerin, Agentin, Lektorin und Muse. Eines Morgens findet sie einen Brief, in dem Georg ihrer zwölfjährigen Beziehung ein plötzliches Ende setzt und sie aus dem Haus wirft. Sandra zieht mit sechsunddreißig Jahren wieder bei ihren Eltern ein, die jedem Gespräch über ihre Not aus dem Weg gehen. Die Sitzungen mit ihrer Therapeutin kommen ebenfalls über Plattitüden nicht hinaus und Sandra beschließt, ihr Leben radikal zu ändern und jemand anders zu werden. Sie wird kein Wasser mehr trinken, rauchen, keinen Tag nüchtern bleiben, möglichst viel Sex haben und faul sein.
Im Laufe ihrer Quest freundet sich Sandra mit der esoterischen Künstlerin Alma an und lässt sich vom wortkargen Ladenbesitzer Victor in die japanische Fesselkunst Shibari einweihen. Nach einer Weile wird Sandra bewusst, dass sie sich mit ihrer Liste nur in die nächste Zwanghaftigkeit begeben hat. Sie möchte von nun an tun, was sie will. Und nach einem dreimonatigen Schreibwahn ist ihr erster eigener Roman Blau gefleckt fertig, den sie unter dem Pseudonym Nele Van den Broeck herausgibt, da sie nicht mit ihrem Ex assoziiert werden möchte. Der Roman erscheint und floppt anfänglich. Nach Georgs Empfehlung in einem Interview – für ihn ist unklar, dass der Roman von Sandra geschrieben wurde – wird er doch noch ein Erfolg.
Stil:
Jedes Kapitel konzentriert sich auf eine Beobachtung, einen Moment oder eine Reflexion der Ich-Erzählerin Sandra, wodurch ein fragmentarischer, fast tagebuchartiger Eindruck entsteht. So werden Sandras chaotische Gedanken und ihre Suche nach einem neuen Selbst ebenso spürbar wie die Rückblicke auf die Beziehung mit Georg. Besonders prägnant sind der eingangs platzierte Trennungsbrief von Georg und Sandras Liste zur gezielten Selbstzerstörung ihres alten Ichs – beides macht die emotionale Wucht der Trennung und Sandras neurotischen Versuch, Ordnung zu schaffen, unmittelbar erfahrbar.
Van den Broecks frischer, kolumnenhafter Stil verleiht Sandra trotz schwerer Themen wie Verlust und enttäuschter Lebensträume eine unterhaltsame, selbstironische Leichtigkeit. Humor dient dabei als Coping-Mechanismus, doch es finden sich auch poetische und nachdenkliche Passagen, die Sandras innere Leere und Sehnsucht eindrucksvoll zeigen.
Stipendien/Workshops (Auswahl)
2023, 2025: Teilnahme an den Literaire Vertaaldagen Amsterdam (Literaturübersetzertage Amsterdam)
Mehr Informationen gibt es hier.
2024, 2025: Teilnahme an den Wolfenbütteler Gesprächen (Literaturübersetzungstagung)
2025: Professionaliseringstraject vom Expertisecentrum Literair Vertalen in Utrecht; Mentorin: Andrea Kluitmann
Das Professionalisierungsprogramm des ELV ist ein sechsmonatiger Kurs, in dem angehende Literaturübersetzer*innen aus dem Niederländischen und ins Niederländische die Möglichkeit bekommen, mit einem Mentor/einer Mentorin an einem selbst gewählten Auszug eines Buches, einer Kurzgeschichte oder einer Gedichtsammlung zu arbeiten. Neben der Arbeit an einer Übersetzung werden während des Kurses durch Selbststudium und einige Online-Sitzungen auch die geschäftlichen Aspekte des Übersetzungsberufs näher beleuchtet.
Interesse an meinem Übersetzungsprojekt? Schreiben Sie mir gerne!
2025: Übersetzungsworkshop bei Anna Eble (Poesie)
In diesem Übersetzungsworkshop zum Thema Lyrik unter der Leitung von Anna Eble haben wir uns vor allem intensiv der Poesie des belgischen Dichters Roger De Neef gewidmet und die Ergebnisse im Januar 2025 im Rahmen einer sogenannten Übersetzungswerkstatt, spontan von mir moderiert, genauer vorgestellt.
2024: Übersetzungsworkshop bei Christina Siever & Simone Schroth (erzählendes Sachbuch)
Auf Einladung des Nederlands Letterenfonds durfte ich, während der Leiziger Buchmesse 2024, an einem Übersetzungsworkshop von Christina Siever und Simone Schroth teilnehmen, die den Else-Otten-Preis verliehen bekamen. Mit dem Else Otten Übersetzerpreis prämiert die Niederländische Stiftung für Literatur alle drei Jahre die beste deutsche Übersetzung eines niederländischsprachigen literarischen Werkes.
2024: Translators Week Flanders Literature
Im April 2024 lud Literatuur Vlaanderen zehn Übersetzende aus dem Niederländischen aus acht verschiedenen Ländern, darunter auch mich, zur allerersten Ausgabe der Übersetzerwoche ein. Die Mitarbeitenden von Literatuur Vlaanderen sowie Autor*innen und ihre Übersetzer*innen stellten uns neue flämische Bücher und Autor*innen vor, um unseren „Übersetzerappetit“ zu entfachen.
2024: Übersetzungsworkshop bei Rainer Kersten (Prosa, Theater)
In diesem Workshop übersetzten wir Stücke aus Hannah Bervoets Theaterstück Carry Me und die Kurzgeschichte Het Merelmens von Yves Petry. Diese Übersetzungen erschienen in der nachbarsprache niederländisch 2024.
2024: 39. Österreichisches Übersetzerinnenseminar in Ysper
Mehr Informationen gibt es hier.
2023: Übersetzungsworkshop bei Lisa Mensing (Prosa)
In diesem Workshop übersetzten wir Teile aus Herman Kochs Het Koninklijk Huis.
2022: Übersetzungsworkshop bei Andrea Kluitmann (Prosa, Kinder- & Jugendliteratur)
Mit Andrea Kluitmann übersetzten wir vor allem Boutje van de Rommelberg von Mirjam Oldenhave, oder auch in deutscher Übersetzung von Andrea bei Coppenrath erschienen Jakob und der Berg der vergessenen Dinge. Unsere Ergebnisse stellten wir in einer sogenannten Übersetzungswerkstatt, einer Lesung mit Autorin Mirjam Oldenhave und Übersetzerin Andrea Kluitmann, vor.
2021: Übersetzungsworkshop bei Bettina Bach (Prosa)
In diesem Workshop besprachen, kommentierten und verbesserten wir Übersetzungen selbst ausgewählter Werke.
Und sonst
2025: Interview für mehr Sichtbarkeit von Übersetzenden
Ich durfte an Alyssia Sebes‘ fantastischer niederländischer Interviewreihe „Vertalers aan het woord“ (Übersetzende haben das Wort) teilnehmen. Hier konnte ich davon berichten, wie ich darauf kam, Literatur übersetzen zu wollen, erzähle Anekdoten, gebe Tipps für Anfänger*innen und vieles mehr.
Artikel in der Zeitschrift Übersetzen
Für die Mitgliederzeitschrift des VdÜ, der Übersetzen, durfte ich einen Artikel über unser wunderbares Rote Ohren Projekt verfassen.
2024: Rote Ohren - ein audiovisuelles Ausstellungsprojekt
Jule Hayen und ich organisierten zusammen das Projekt „Rote Ohren“, bei dem wir mit unserem Übersetzer*innen- und Audioteam 12 Erotikkurzgeschichten des jährlich stattfindenden Schreibwettbewerbs Het Rode Oor vom flämisch-niederländischen Kulturhaus deBuren übersetzten, vertonten und in einem Café ausstellten.
Die wunderbaren Illustrationen von Shamisa Debroey, Charlotte Dumortier und Guus Møystad, die bereits zu den Geschichten bei Het Rode Oor entstanden sind, waren ab dem 8. Oktober 2024 bis zum 14. November 2024, mit QR-Codes zu Originaltexten, Übersetzungen und Audiodateien versehen, im Café Specopsnetwork in Münster zu sehen. Das Ausstellen von Erotiknarrativen in einem Café sollte diese als alltägliche und omnipräsente Kulturgegenstände sichtbar machen.
Ich selbst habe für das Projekt zwei Kurzgeschichten übersetzt:
Sandalen mit weißen Socken (Sandalen met witte sokken) von Tim Outshoorn
Diese Kurzgeschichte habe ich nicht nur übersetzt, sondern für das Rote Ohren Projekt auch noch eingesprochen.
& Stimmgabeln (Stemvorken) von Leonore Spee.
Offiziell eröffnet haben Jule und ich die Ausstellung am 11.Oktober nach einem kurzen, aber eindrücklichen Pantomime-Striptease von Peter Paul Pantomime.
Des Weiteren gab es am 22. Oktober eine Lesung: Willem Bongers-Dek (Direktor deBuren) sprach mit Autorin Leonore Spee und Illustratorin Shamisa Debroey über das Schreiben über Erotik & das Entstehen von erotischen Illustrationen. Auch Jule Hayen und ich haben an diesem Abend als Übersetzerinnen der erotischen Kurzgeschichte Stimmgabeln von Leonore Spee von unseren Erfahrungen berichten können.
Gefördert wurde Rote Ohren von Interreg Deutschland – Nederland, dem Kulturbüro der Uni Münster & Radio Q.
2025: Mein Professionaliseringstraject vom ELV
2025 habe ich 6 Monate lang ein sogenanntes Professionaliseringstraject absolvieren dürfen: ein Kurs vom Expertisecentrum Literair Vertalen, in dem Literaturübersetzende aus dem Niederländischen und ins Niederländische die Möglichkeit bekommen, mit Mentor*in an einem selbstgewählten Auszug eines Buches zu arbeiten; geschäftliche Aspekte des Übersetzungsberufs werden durch Selbststudium und Online-Sitzungen ebenfalls beleuchtet.
Ein kurzer Einblick:
Für den richtigen Ton meiner deutschen Übersetzung habe ich mit meiner Mentorin Andrea Kluitmann beispielsweise nach vergleichbaren Zieltexten im Deutschen gesucht; ich habe verschiedene deutsche Übersetzungen aus dem Niederländischen gelesen und mit den niederländischen Quelltexten verglichen.
Ebenfalls habe diesen Sommer über an meiner Sichtbarkeit gearbeitet, meine Website steht beispielsweise schon in den Startlöchern (mittlerweile ist sie natürlich online 😉) und ich konnte mir ein Übersetzungsprofil auf der Website des ELV anlegen. Auch offline habe ich mich bemüht, sichtbar zu sein: bei den Literaturübersetzungstagen in Amsterdam, der Übersetzungstagung in Wolfenbüttel, der Frankfurter Buchmesse und vielem mehr.
Spannend fand ich außerdem, worüber sich bei einem Übersetzungsauftrag doch alles verhandeln lässt: der Preis ist hier bei Weitem nicht das Einzige! Als Übersetzerin aufs Cover, Tantiemen, Eilzuschlag, Recherchezuschlag, mehr Belegexemplare,… 📖🫰🏼🏼
Meine Mentorin Andrea Kluitmann war und ist einfach nur großartig, sie hatte mich eigentlich während des Studiums im Wintersemester 2022/2023 an der Uni Münster schon vom Übersetzen begeistert und verzaubert. Die Übersetzung stets um kleinste Feinheiten immer wieder verbessern zu können, hat mir unheimlichen Spaß gemacht. Vielen Dank, liebe Andea, für deine Zeit, Mühe und Herzlichkeit. Ich hätte mir keine bessere Mentorin wünschen können!
Kontakt
Habe ich Ihr Interesse geweckt? Nehmen Sie dann gern Kontakt zu mir auf!